Salvatore, R.A - Schattenelf - 1 by Der dunkle Sohn

Salvatore, R.A - Schattenelf - 1 by Der dunkle Sohn

Autor:Der dunkle Sohn [Sohn, Der dunkle]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-07-18T12:16:45+00:00


An einem kalten und windigen Herbsttag, die Luft erfüllt von einem Tanz aus fallendem Laub, der zugleich etwas Aufmunterndes und Schwermütiges hatte, standen König Danube Brock Ursal, Baroness Jilseponie, Roger und Dainsey Flinkfinger, Herzog Bretherford, Abt Braumin Herde, Meister Fio Bou-raiy sowie einige weitere Würdenträger der weltlichen und religiösen Gemeinden von Palmaris in der Kapelle Caer Tinella.

In Anbetracht von Jahreszeit und Ort war die Weihung der Kapelle von Avelyn Desbris durchaus gut besucht; in und um das Gebäude drängten sich sämtliche Einwohner Caer Tinellas sowie ihrer Schwesterstadt Landsdown, eine bescheidene Gruppe, die aus Dundalis und den beiden anderen Städten in den Waldlanden nach Süden gekommen war, sowie eine kleine Schar normaler Bürger, die von Palmaris aus angereist waren. Jilseponie und Braumin Herde fanden die Anzahl der Anwesenden trotzdem nicht recht zufriedenstellend.

»Eigentlich müsste die ganze Welt hier vertreten sein«, raunte Roger Jilseponie zu. »Wie viele tausend Menschen hat er gerettet?«

»Unter anderen mich«, bemerkte Dainsey. Tatsächlich war Rogers Frau die Erste gewesen, die von Avelyns Blut gekostet hatte und dem heiligen und die Pest besiegenden Bund beigetreten war. »Sei versichert, ich wäre auch von den Wetterinseln hierher gekommen, um diesen Tag mitzuerleben!«

Jilseponie bedachte sie mit einem freundlich-warmen Lächeln; sie glaubte ihrer Beteuerung aufs Wort. Sie kannte Dainsey schon seit Jahren, schon als sie noch den Namen Dainsey Aucomb getragen hatte und ein sichtlich unzufriedenes Schankmädchen in der >Geselligen Runde< in Palmaris gewesen war. Welche Veränderung der Namenswechsel und die schweren Zeiten der Rotflecken-Pest ganz offensichtlich bei der jungen Frau bewirkt hatten! Längst war Dainsey nicht mehr jenes übermütige junge Ding, dessen herzliches und offenes Wesen geradezu eine Einladung an jeden darstellte, sie zutiefst zu verletzen. Mittlerweile war sie sehr viel zurückhaltender und ruhiger, ja beinahe nachdenklich geworden. Das Leben mit Roger tat ihr ganz offensichtlich gut.

Genau wie auch Roger diese Verbindung gut tat, was Jilseponie sofort aufgefallen war. Sie kannte Roger, seit er seinen jetzigen Namen, Flinkfinger, angenommen hatte. Damals war er noch so jung gewesen, ein Angeber und kleiner Narr, allerdings ausgestattet mit reichlich Talent und jener anderen schwer fassbaren Gabe, Charisma, die ihn für Elbryan und Jilseponie in der Zeit des Dämonenkrieges so wertvoll gemacht und durch die er ihre Zuneigung gewonnen hatte. Mit dem Größerwerden hatte Roger seinen ursprünglichen Familiennamen, Billingsbury, wieder angenommen, und als er dann in den Jahren nach Elbryans Tod erwachsen wurde, hatte er abermals den Namen Flinkfinger angenommen, diesmal ganz offiziell. Wie groß er geworden war! Noch dazu praktisch unter ihren Augen. Jilseponie erinnerte sich noch genau, wie sie sich gefreut hatte, als sie von Dainseys und Rogers Heirat, der Heirat ihrer beiden besten Freunde, erfahren hatte. Wie hatte sie die beiden in den letzten Monaten vermisst! Den ganzen Sommer über war sie immer wieder zu dem Zimmer geschlendert, das Roger normalerweise auf Chasewind Manor bewohnte, in der Hoffnung, mit ihm über ihre Abenteuer mit Danube sprechen zu können, nur um sich zu erinnern, dass er diesmal nicht auf sie warten würde.

Jilseponie war wirklich überglücklich, dass die beiden ihr jetzt, im vielleicht wichtigsten Sommer ihres Lebens, zur Seite standen.



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